Apropos Warmduscher

Nachdem ich also die vier „Golden Girls“ inklusive Nachnamen nennen kann, kann ich mich auch gleich öffentlich als Warmduscher outen. Und als solcher nutzt man ja Angebote wie „Warmbadetage“ und so kommt es, dass wir Montags ganz gerne in ein nicht allzu nah gelegenes öffentliches Bad pilgern um dort in der großen Badewanne ein paar Längen zu schwimmen.
Ein besonderer, meditativ-entspannender Genuss ist für mich immer die ausgiebige warme Dusche danach. Wer mich und/oder meine Haare kennt, kann sich dabei vorstellen, dass diese zu waschen eine sehr schaumige Angelegenheit mit minutenlanger Blindheit ist. Und genau in dieser empfindlichen Phase bemerke ich plötzlich eisig kaltes Wasser an den Zehenspitzen.
Ich schaufle mir sofort zwei Sichtfenster frei und bin zugegebenermaßen etwas überrascht: Mitten in der Männerdusche steht die übereifrige Putzfrau und spritzt mit einem Gartenschlauch den Boden ab.
Als selbstbewusster Mann von Welt habe ich natürlich nichts zu verbergen und setze unbeirrt meine Tätigkeit fort – ganz im Gegensatz zum Zeitgenossen schräg Vis-à-Vis, dem diese Situation sichtlich mehr als unangenehm ist …
Bevor ein voreiliger Leser da jetzt falsche Schlüsse zieht: Die gute Dame gehört zu jener Sorte von Frau, bei der man(n) bestenfalls nach mehreren Jahren Einzelhaft in einschlägige Phantasien abschweift.
Nichtsdestotrotz finde ich es erstaunlich, mit welcher Selbstverständlichkeit sie die unter der Dusche stehenden Männer taxiert und dem mit dem Längsten zuzwinkert hat. Wobei mir da sicherlich nur kurz Schaum in’s Aug kam. Uj, das brennt.

Eine Reaktion zu “Apropos Warmduscher”

  1. Nils Hitze

    Tja, hässliche alte Putzfrauen wollen auch ihren Spass :)

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