jetzt wird alles wieder gut …
Langsam lässt es sich nicht mehr leugnen: Wärmende Sonnenstrahlen, Vogelgezwitscher und ein blitzblauer Himmel sind recht deutliche Anzeichen dafür, dass er nun wirklich da ist, der Frühling. Nachdem er letztes Wochenende auf einen kurzen Besuch vorbeigekommen ist, scheint er nun diesmal etwas länger verweilen zu wollen – wenn man den Meteorologen Glauben schenken darf.
Längst überfällig nach einem viel zu langem und viel zu kaltem Winter überschlagen sich nun alle Blogs und Zeitungen mit dieser so sehr ersehnten Meldung.
Ein Seufzer der Erleichterung geht durch die Bevölkerung: Jetzt ist der Frühling da, jetzt wird alles wieder gut.
Das eigentlich perverse daran ist ja, dass es tatsächlich so ist; Menschen die vor wenigen Tagen noch verkrampft und verbittert ihre schlechte Laune an die Mitmenschheit abgeben mussten, sind nun freundlich, zuvorkommend und hilfsbereit. Und so manch ein Problem von letzter Woche ist jetzt plötzlich gar keines mehr und Kompromissvorschläge die mir letzte Woche noch als „Absurd“ abgelehnt wurden sind nun willkommen.
Sind wir wirklich eine so sehr vom Wetter abhängige Gesellschaft?
Gebückt, verschlossen und ablehnend bei Schlechtwetter; aufrecht, offenherzig und mit einem Lächeln auf den Lippen bei Sonnenschein.
Natürlich entwickelt das eine gewisse Eigendynamik und ein Lächeln bei einem zaubert ein Lächeln beim nächsten herbei. Und so wird sich die Stimmung heben und alle werden fröhlich, glücklich und zufrieden sein – bis der Sommer kommt und alle raunzen, weil die Hitze ja nicht zum Aushalten ist.
Am 28. März 2006 um 23:16 Uhr
[…] Ich habe gerade einen Beitrag gelesen, wo jemand schreibt, dass wir Menschen vom Wetter und dessen Tücken abhängig sind. In Janocjapun schreibt der Autor über unsere Gesellschaft, dessen Laune vom Wetter geprägt wird. Wie ich schon im letzten Beitrag geschrieben hatte, ist letzte Nacht über unseren Stadtteil ein Tornado hergezogen. Als wir uns ca. 3 Stunden nach dem Stromausfall auf den Weg gemacht hatten, um etwas Essbares aufzutreiben, sind wir genau mit diesem Phänomen konfrontiert worden. Wir sind mit dem Bus, der durch dieses Chaos sowieso selten fuhr zu Mc Donald’s gefahren. Und auf der Fahrt musste der Bus ständig anhalten, weil irgendwelche Menschen mitfahren wollten – allerdings nicht in die Richtung, in die der Bus fuhr sondern ganz woanders hin. Da wurde der Busfahrer teilweise konfrontiert mit Aussagen wie: […]